Cläre Prem, Mundartdichterin, geb. am 30. August 1899 in Duisburg, stammte aus einer ursprünglich von der Mosel stammenden Schifferfamilie, die bereits einige Jahre nach Cläres Geburt wieder zurück nach Trier zog.
Aufgewachsen im Stadtteil St. Barbara, hatte sich Cläre Prem zeitlebens für den Erhalt der Trierischen Mundart eingesetzt.
Ebenso legte sie ein großes Engagement für die Emanzipation der Frauen - was zu jener Zeit noch schwierig war - an den Tag.
In den 50er- und 60er-Jahren bereicherte sie regelmäßig die Veranstaltungen der Wieweler durch ihre Gedichte und Vorträge. Sie war damit eine der ersten Frauen landesweit, die als Aktive im Karneval, der bis dahin eine reine Männerdomäne war, auftrat; die Wieweler waren (unseres Wissens) der erste Karnevalsverein in Trier, bei dem eine Frau in der Bütt stand.
Cläre Prem erfand u.a. die beiden literarischen Figuren
"Koorscht on Kneisjen", deren satirische Gespräche von 1946 bis 1964 wöchentlich vom "Trierischen Volksfreund" veröffentlicht wurden. Im Karneval wurden diese beiden Figuren durch
Werner Becker und Hans Kuhn verkörpert, deren Vortrag bereits
1956 als Tonbandaufnahme der zweiten Sitzung der Wieweler im regionalen Radioprogramm des Südwestfunks im Rahmen der Sendung "Karneval in Stadt und Land" ausgestrahlt wurde. Ab 1959 traten Becker und Kuhn viele weitere Jahre im Programm der KG Heuschreck auf.
Koorscht und Kneisjen zählen auch heute noch zu den bekanntesten Trierer Originalen, obwohl es sich dabei um fiktive Personen handelt!
Die KG "M'r wieweln noch" en Zalawen nahm Cläre Prem bereits
1954 in ihren Ehrenrat auf und bedachte sie am
13. Februar 1965 mit ihrer höchsten Auszeichnung, dem
"Orden gegen den trierischen Ernst". Es erfüllte Cläre Prem mit großem Stolz, von den Zalawenern als erste Frau
"zum Ritter geschlaon gewen ze genn".
Cläre Prem starb am 25. März 1968 im Alter von 88 Jahren.
Wie wieweln se widder!
(von Cläre Prem)
Sulang dän fröschen Muselwend lao durch de Gäßjer spillt,
sulang noch aan Zalawener Könd aom Waaser aobgezillt,
su lang mer Fösch on Muselwein lao onnen estermört -
on Naobern stets wöllkommen sein su wie et seich gehert,
su lang en Lied aus jiddem Haus noch glänzich miecht d' Awen,
su lang störvt dän Humor net aus - lao onnen ön Zalawen!